Autor: J Dem Leu (Seite 1 von 2)

Holunderleckereien

Hallo ihr Lieben!

Mich hat mal wieder die „Schreibwut“ gepackt und heute geht’s um den Holunder. Der Holunder ist nicht nur eine tolle Heilpflanze, nein, er schmeckt auch super lecker und die Geschichten, Sagen und Mythen muss man mal gehört bzw. gelesen haben.
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Ich denke, jeder weiß ungefähr wie der Holunder aussieht, dass wir aber alle den gleichen im Kopf haben gibt’s erst mal eine kurze Beschreibung:
Name: Holunder, Holler, Holder, Fliederbeerenbusch
Botanischer Name: Sambucus nigra
Er wächst als Halbstrauch, Strauch oder kleiner Baum
Höhe: 1-15m
Arten: auf der Welt gibt es ca. 10 verschiedene Arten, in Deutschland ist der häufigste Vertreter der schwarze Holunder (Sambucus nigra)
Familie: Moschuskrautgewächse (Adoxaceae)
Der Holder wächst im Übrigen da wo er will. Meist aber an Waldränder.
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Als Heilpflanze hilft er sehr gut bei Erkältungen. Er wirkt schweißtreibend und fiebersenkend.
Seine Inhaltsstoffe sind: bis zu 3.5% Flavonoide, 0,2% ätherisches Öl, Kaffeesäureester, Gerbstoffe, Phytosterine und Schleim.
Wirkung: schweißtreibend, entzündungshemmend, er erhöht die Widerstandskraft gegen Infekte, bei trockenem Husten regen die Blüten das Bronchialsekret an und bei verschleimten Husten und Nebenhöhlenentzündung lösen sie den Schleim.
Wenn man merkt, dass eine Erkältung im Anmarsch ist, dann schnell Holunderblütentee über den Tag trinken, abends noch ein Holunderblütenbad nehmen und ab ins Bettchen. Wirkt wahre Wunder.

Holunderbeeren haben einen hohen Flavonoidgehalt (Flavonoide sind Pflanzenstoffe, die für die Farbgebung der Pflanze verantwortlich sind und sie schützen sie vor schädlichen Umwelteinflüssen. Sie haben auch eine positive Wirkung auf den menschlichen Organismus) und wirken deshalb entzündungshemmend. Sie haben auch einen hohen Vitamin C Gehalt. Sie werden bei Erkältungen mit Fieber gern zu Saft verarbeitet und als „Fiebersaft“ genommen. Ganz WICHTIG, NICHT roh essen!!!!! Im rohen Zustand gibt’s Magenkrämpfe und Durchfall!!!! Das liegt am giftigen Glycosid „Sambunigrin“, das die Samen in der Beere enthalten. Dieses Glycosid wird aber beim Kochen zerstört.
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Jetzt gehen wir aber zum leckeren Teil über 😉
Ich hab euch 2 tolle Rezepte mitgebracht.
Rezept Nr. 1: Holunderblütensirup
-1 ½ L Wasser
-2kg Zucker (ja, ihr habt richtig gelesen)
– 1 unbehandelte Zitrone
-50g Zitronensäure
– 20 Dolden Holunder

Wasser mit Zucker aufkochen, bis der Zucker sich aufgelöst hat, dann Zitronensäure dazu. Den Herd ausschalten Zitronenscheiben rein und die Dolden dazu (so, dass nur noch die Stiele aus dem Zuckerwasser schaun). Ca. 4 Stunden ziehen lassen, abseihen und in Flaschen füllen.
Ich persönlich koche das Ganze nochmal auf und fülle den Sirup dann in heiße Flaschen ein. Ich meine, er hält so länger 🙂
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Rezept Nr. 2 Holunderblüten-Pfannkuchen…. Hmmmm….. lecker….
Ihr braucht nen ganz normalen Pfannkuchenteig. Hier mal ein veganes Rezept:
– 200g Mehl
– 250g Sojamilch oder irgendeine andere Milch
– 1 Pck. Vanillezucker
– 1 Prise Zimt
– 1 El Apfelmus
– 1 El Apfelessig
– ½ Pck. Weinsteinbackpulver

– Fett oder Öl zum Ausbacken
– Ca. 15 Holderdolden
– Puderzucker
Alles, bis auf das Öl, den Holder und Puderzucker, verrühren. Falls der Teig zu dick ist, einfach noch etwas Milch dazu. Öl in der Pfanne erhitzen. Die Holderdolden nehmt ihr am Stiel und taucht sie in den Teig. Alle Blüten sollten schön dick mit Teig bedeckt sein. Dann ab in die Pfanne damit und schön golden ausbacken. Puderzucker drüber und genießen! So lecker!
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Jetzt gibt’s noch ein paar Geschichten, Mythen und Sagen über den Holder:
In der nordischen Mythologie heißt es, dass „Freya“ die Beschützerin von Haus und Hof im Holunderbusch wohnt. Ihr wurden dort Opfergaben gebracht.
Im Christentum heißt es, dass Judas sich nach dem Verrat an Jesus, an einem Holderbusch erhängt haben soll, sogar das Kreuz von Jesus soll aus Holunder gewesen sein.
Holunder wurde früher nicht von Bauern gefällt, weil sie Angst vor der Hexe hatten, die angeblich darin wohnte.
Das Umarmen des Holunders soll vor Kinderlosigkeit schützen (ich glaub, ich hab den Holder zu oft umarmt 😉 😉 😉 )
Man pflanzte früher den Holder oft als Schutz vor bösen Geistern und Blitzeinschlägen als Hausbaum, man sieht heute noch an fast allen alten Höfen hier im Allgäu einen Holunder stehn.
Schläft man unter einem Holunderbaum ein, so gelangt man der Sage nach ins Feenland (das gefällt mir am besten, muss ich mal ausprobieren 😉 )
Und es gibt noch viele, viele mehr solcher Mythen, Sagen und Geschichten.
Besteht der legendäre Elderstab in der Harry-Potter-Welt nicht auch aus Holunder?

So, ihr Lieben, das wars heute mal wieder von mir. Geht schön raus und holt euch etwas Holunder ins Haus 🙂

Ganz liebe Grüße,
Eure angehende Kräuterhexe Jenny

PS: Ringel, Ringel, Reihe
Wir sind der Kinder dreie,
sitzen unterm Hollerbusch,
machen alle husch, husch, husch 😉

Die Brennnessel

caterpillar-342155__180Hallo Ihr Lieben!

Hier ist die angehende Kräuterhexe Jenny aus dem Allgäu. Heute würde ich euch gerne etwas über die Brennnessel berichten. Jetzt stellen sich wahrscheinlich bei einigen die Nackenhaare und denken an eine schmerzhafte Geschichte mit der Brennnessel zurück. Auch ich hab so eine Geschichte im Kopf. Ich war ca. 8 Jahre alt, renne bei meiner Oma ums Haus, stürze und lande direkt in einem Brennnesselbusch…. schön wars….NICHT!!! Verflucht habe ich meine Oma, weil Sie die blöden Dinger nicht einfach abgemäht hat! Heute weiß ich, warum Sie sie immer stehen ließ. Die Brennnessel ist nämlich ein echtes Superfood!!! 🙂
Habt ihr auch schmerzhafte Erinnerungen an die Brennnessel? 😉

Hier gibt’s jetzt erst mal ein paar Fakten:
Botanische Name: Utrica dioica (Große Brennnessel)
Familienname: Brennnesselgewächse – Utricaceae
Blütezeit: Juni – Oktober
Sammelzeit: März – Oktober
Inhaltsstoffe: Nesselgift, Vitamine, Mineralien, Kalium, Eisen, Magnesium, Eiweiß, Kieselsäure und Flavonoide
Höhe: bis zu 3 Meter
Eine Pflanzenbeschreibung ist glaub überflüssig, denn die Brennnessel kennt bestimmt jeder 🙂stinging-nettle-141496__180

Die Pflanze wurde bereits im Altertum ausführlich beschrieben und sogar medizinisch genutzt. Auch Hippokrates, Paracelsus und Hildegard von Bingen haben sie ebenfalls bei verschiedenen Krankheiten angewandt.
Wusstet Ihr, dass die Brennnessel 6-mal so viel Calcium als Kuhmilch hat? Sie hat sogar 7-mal so viel Vitamin C als eine Orange und 2-4-mal so viel Eisen als ein Rindersteak? Also lasst das Steak der Kuh und erlegt lieber die Brennnessel im Garten 😉
Wissenschaftlich erwiesen hilft die Brennnessel bei Arthrose, Arthritis, Prostatabeschwerden u. Blasenbeschwerden, so wie bei entzündlichen Darmerkrankungen.
In der Volksmedizin wird sie zur Entgiftung und Entschlackung bei Frühjahrskuren empfohlen.
Im Übrigen schmeckt die Brennnessel auch total lecker! Als Spinat zum Beispiel oder als Süppchen und im Smoothie darf sie natürlich nicht fehlen! Hier mal ein leckeres Rezept:
1 Handvoll Brennnesseln ( am besten die Spitzen)
1 Handvoll Feldsalat
2 Bananen
1 Handvoll Erdbeeren
1 Apfel
½ Zitrone
Wasser
Und wer es etwas süßer mag, ein paar Datteln
Schmeckt super lecker und ist super gesund.
Keine Panik, ihr „verbrennnesselt“ euch nicht den Mund, die Brennhaare werden durchs mixen zerstört. Ich muss allerdings gestehen, mir war es etwas mulmig vor meinem ersten Schluck Brennnesselsmoothie 😉stinging-nettles-341387__180

Als Dünger kann man diese tolle Pflanze auch benutzen, das Ganze nennt man Brennnesseljauche. Das Herstellen dieser Jauche ist total easy. Man braucht nur einen Eimer aus Kunststoff, Brennnesseln so viel bis der Eimer voll ist (locker reinlegen, nicht pressen), Regenwasser drüber und in die Sonne stellen. Wichtig ist, dass man dieses Gemisch 1-mal am Tag umrührt. Nach ca. 2 Wochen ist die Jauche fertig und stinkt wie Hölle. Was auch wichtig ist, die Jauche muss mit Wasser verdünnt werden, bevor man los düngt. Bei jungen Pflanzen ist das Mischverhältnis 1 zu 20 und bei älteren Pflanzen ist das Verhältnis 1 zu 10. Die Pflanzen werden groß und stark und das ganz ohne Chemie.
Wie Ihr seht, kann die Brennnessel einen nicht nur ärgern 🙂
Im Übrigen, Schmetterlinge lieben diese Pflanze auch, einige Arten sind sogar auf sie angewiesen. Der kleine Fuchs und das Tagpfauenauge zum Beispiel.

So, Ihr Lieben das wars heute mal wieder von mir. Lasst es Euch gut gehen und bis bald!
Eure Jenny

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